Wanderer finden in Lobeda- Altstadt problemlos den Weg zur Lobdeburg- Ruine
(Foto: OTZ/A.Schimmel)
Jena (OTZ) Der Historiker Schumann schreibt in seiner Landeskunde „Lobeda im Wandel der Jahrhunderte" dass der Name des Ortes Lobedu, aus dem später Lobeda wurde, bereits im Jahr 1195 zum ersten Mal erwähnt wurde.
Ob nun der Ort Lobeda der Burg den Namen Lobdeburg, oder die Burg Lobdeburg dem Ort den Namen Lobeda gegeben hat, lässt sich nur vermuten und ist historisch und urkundlich nicht nachweisbar. Ehe es aber zu dem Ortsnamen Lobeda kam, gingen diesem in alten Zeiten die Bezeichnungen Lobde, Lobede, Lovethe usw. voraus. Das slavisches Wort, "lebeda""„,lobeda", "loboda"*' Pflanzenname für Melde, könnte auch der Namensgeber für Lobeda gewesen sein. Diese Deutung ist aber eher unwahrscheinlich. Völlig abwegig ist aber die Ableitung des Namens Lobdeburg von der Aussage, dass es sich bei der Burg um eine „löbliche" oder „lobwürdige" Burg gehandelt habe.
Dr. Großkopf favorisiert in seiner historischen Abhandlung „Die Herren von Lobdeburg bei Jena, ein thüringisch - osterländisches Dynastengeschlecht vom Zwölften bis zum Fünfzehnten Jahrhundert", aus dem Jahr 1929, die Verwandtschaft der Lobdeburger mit den Lobdenburgern am Neckar und leitet daraus die Namensgebung für Lobeda und die Lobdeburg ab.
Die Vielfältigkeit der Varianten für die Namensgebung lässt somit keine eindeutige Aussage über die Entstehung der Ortsbezeichnung Lobeda zu.
In einer Urkunde vom 15. Mai 1136, ausgestellt in Merseburg, heißt es:
"Wir, Lothar, römischer Kaiser, wollen, dass in unserem Reiche ein Kloster gelegen sei, das Bürgel heißt, an der Quelle des kleinen Flüsschen Namens Gleise in der Provinz Swurbelant (Sorbenland) im Bistum Naumburg, im Gau Strupenice, in der Grafschaft des Markgrafen Konrad, nahe dem Walde, der Louba genannt wird.',', Das Wort Louba erklärt sich (wie bereits dargelegt) aus dem Wendischen/Slavischen und es bedeutet Waldgebirge.
Wenn man unter dem Walde, der in der Urkunde im Jahr 1136 Louba genannt wurde, die Wöllmisse verstehen will, an deren Westende Lobeda gelegen ist, kann man den Ortsnamen so erklären. Man kann vermutlich davon ausgehen, dass die Ersterwähnung des Ortes Louba = Lobeda in dieser Urkunde erfolgte. Es bleibt aber wie vieles andere, nur eine Vermutung. Urkundlich belegt ist diese Annahme nicht, da es auch dafür keine schriftlichen Hinweise oder Dokumente gibt.
Erstmals wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1166 des Markgrafen Otto von Meisen der Name Lofdeburch/Lobdeburg genannt. Die Brüder Hartmann I. und Otto I. von Lobdeburg, bisher von Auhausen, zu Kamburg an der Saale, treten hier als Zeugen auf. In den Jahren 1167 - 1176 ist Rabodo von Lobdeburg, ein Bruder Hartmann I. und Otto I. Bischof von Speyer. Namensgeber für die Umbenennung der Herren von Auhausen in die Herren von Lobdeburg dürfte wahrscheinlich wohl doch der Ort Lobeda gewesen sein.
Wie vorstehend bereits ausgeführt, sind diese Annahme, wie auch andere Deutungen, geschichtlich jedoch nicht bewiesen und basieren nur auf Vermutungen.
Obwohl die Literatur (Dr. Hans Großkopf), der Ableitung des Namens Lobdeburg von dem Namen der Grafen Lobdenburg vom Neckar den Vorrang gibt, erscheint es aber doch logischer, wenn sich ein Adelsgeschlecht nach dem Ort benennt, in oder an dem es sich niedergelassen und hier seine Grundherrenburg errichtet hat. Diese Frage ist genau so schwierig zu beantworten wie die Frage:
„Was war zu erst da, die Henne oder das Ei".
In die Jahre 1213- 1227, fällt die urkundliche Ersterwähnung des Ortsnamens Lobeda. In Urkunden der Jahre 1213, 1218, 1225 und 1227 tritt der Pfarrer Hugo aus Lobeda bei Amtshandlungen des Naumburger Bischofs, des Hartmann von Saalburg oder des Hermann von Lobdeburg, als Zeuge auf.
In die Zeit der Jahre 1216- 1222 und schließlich urkundlich belegt im Jahr 1236, fällt auch die Ernennung Jenas, als damals bedeutendster Ort des Territoriums im Besitz der Herren von Lobdeburg, zur Stadt, durch das Adelsgeschlecht der Herren von Lobdeburg.
OTZ Jena 21. April 2009