„Wo frohe Lieder schallen im Saaletal, da sind wir zuhause. Hoch Lobeda!“
Seit über 50 Jahren hört man von uns, dem Volkschor Lobeda 1847 e.V., nun schon diesen Sängerspruch mit Begeisterung und Hingabe! Zum Glück war bei seiner Entstehung noch nicht daran zu denken, dass euch mal das Anhängsel „Altstadt“ zugeordnet wird. So können wir ihn auch heute noch singen, obwohl wir nun schon seit Jahren nur „im Umfeld“ des ursprünglichen Lobeda üben und uns jetzt im LISA (Lobeda-West) gut aufgehoben fühlen. Theoretisch sind wir ja damit quasi ausgegliedert und nicht „jubiläumsfeierberechtigt“, aber dass uns sogar ein Platz in der Jubiläumsfestschrift eingeräumt wurde beweist, dass Theorie und Praxis oft voneinander abweichen – wir freuen uns darüber! Unsere Chorgeschichte und viele, viele schöne Erinnerungen führen dazu, dass wir uns auch heute noch mit „Lobde“ verbunden fühlen und die „Lobdschen“ offensichtlich auch mit uns.
Im Jahr 1847 wurde die „Liedertafel Lobeda“ als Männerchor gegründet. Daraus hervor gegangen sind der „Gesangverein Lobeda“ und später der „Volks-Chor Lobeda 1847“. Geübt wurde im Gasthaus „Schwarzer Adler“. Da fühlten sich die Sänger wohl, nicht nur beim Singen. Als 1966 schließlich dieAdlerwirtin, um die Gaststube für den Chor freizuhalten, andere Gäste in der Küche bewirten musste, entschloss man sich schweren Herzens zum Umzug in das Gasthaus „Zu den Löwen“, danach probte der Chor in der damaligen FDGBSchule (Schloss), kurzzeitig auch in der Lobedaer Schule, bis dann die Chorproben in die „Platte“ verlegt wurden, zuerst in die Ernst-Schneller-Straßeund 1998 ins LISA, wo wir uns jetzt heimisch fühlen. Die Verbindung zum alten Ortsteil blieb aber bestehen, denn gefeiert wurde – und wird z.T. auch heute noch – im „Bären Lobeda“. So waren die Faschingsveranstaltungen des Chores dort ab 1974 fast 20 Jahre lang mit „Lobde schiss moll!“ für viele Lobedaer in gern besuchter Höhepunkt des närrischen Treibens. Ein Blick in die Chronik zeigt, „Lobde“ wurde dabei auch oft auf die Schippe genommen. So hieß es z.B. 1980 in einem Faschingslied „Lobde, du bist die schönste Stadt“ und „Lobde grüßt auch Moskau und die ganze Welt“, in der „Tiershow“ 1987 beschäftigten sich Adler, Löwe, Bär und Ente damit, warum in Lobeda die Gasthäuser Tiernamen haben und nach der Wende ging es um „Lobde in der freien Marktwirtschaft“, auch als „Touristen-Hochburg“ wurde Lobeda angepriesen.
Sehr gern erinnern sich langjährige Sängerinnen und Sänger an ihre regelmäßige Mitwirkung beim „Lobedaer Musikantenfest“, viele Lobedaer Bürger sicher auch. Heute nun, zu unserem Chor gehören inzwischen über 60 Sängerinnen und Sänger – davon leider nur noch weniger als 1% (!) aus Lobeda-Altstadt – zeigt sich diese Verbundenheit durch unser Mitwirken bei den verschiedensten Anlässen, angefangen beim 90-jährigen „Sippungsfest“ der Lobdeburger über verschiedene „Wurschtfeste“ bis zum Muttertagskonzert 2006 zur Unterstützung des Vereins „Bären Lobeda e.V.“. Etwas ganz besonderes in der Vorweihnachtszeit ist für uns immer, wenn wir in der Peterskirche singen dürfen und ausnahmslos alle Chormitglieder sind enttäuscht, wenn dort für uns mal kein Termin frei ist.
Unsere größten Höhepunkte, die 150. und 160. Chorjubiläen, feierten wir – wo sonst – im „Bären Lobeda“ und nicht nur zu diesen Anlässen konnten wir uns auch über eine Unterstützung des Ortschaftsrates Lobeda-Altstadt freuen. Wieder ein Beweis, dass wir dazu gehören. Unseren herzlichen Glückwunsch also dem alten Lobeda von allen lobdschen und nichtlobdschen Sängerinnen und Sängern!
Wenn Ihr in Zukunft unseren Sängerspruch „Wo frohe Lieder schallen …da sind wir zuhause …“ mit uns gemeinsam singen wollt – wir erwarten Euch mittwochs um 19.30 Uhr im LISA!
Im Namen des Volkschores Lobeda 1847 e.V. ein herzliches „Hoch Lobeda!“.
Heide Weyd
(1. Vorsitzende)